Höglwörth/Landkreise Traunstein/Berchtesgadener Land:
Qualifiziert für einen modernen, krisensicheren und kreativen Beruf

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Foto: M. Konnert

Freisprechungsfeier der Hauswirtschafterinnen aus Traunstein und dem Berchtesgadener Land

Mit der Übergabe der Urkunden in feierlichem Rahmen an siebzehn Prüfungsteilnehmerinnen beim Klosterwirt in Höglwörth war es amtlich. Sie haben die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und sind jetzt staatlich anerkannte Hauswirtschafterinnen. Hans Zens, Bereichsleiter Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein beglückwünschte alle zu einem "modernen, alltagsnahen, abwechslungsreichen, krisensicheren, kreativen und perspektivenreichen" Beruf.

Insgesamt hatten 49 junge Frauen aus den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land, Rosenheim, Mühldorf, Altötting, Erding und Rottal-Inn an der Prüfung teilgenommen. Davon waren 23 Absolventinnen der Landwirtschaftsschule Laufen, Abteilung Hauswirtschaft, acht hatten die Landwirtschaftsschule Traunstein, Abteilung Hauswirtschaft abgeschlossen, achtzehn kamen von der Berufsfachschule in Traunstein, Fach Ernährung und Versorgung. Letztere hatten ihre Urkunden bereits früher ausgehändigt bekommen und waren bei der Feier in Höglwörth nicht dabei.

Neue Regeln bei der Prüfung

In diesem Jahr hatte nicht nur Corona die Prüfungssituation erschwert, sondern auch die Änderung der Prüfungsordnung, so dass sich die 29 Prüferinnen unter dem Vorsitz von Christa Grünhofer auf beide Modalitäten einstellen mussten. Während die Teilnehmerinnen von der Berufsfachschule noch nach der alten Verordnung geprüft wurden, galt für die Absolventinnen der Landwirtschaftsschule bereits die neue Verordnung. Sie umfasste drei schriftliche und eine praktische Prüfung sowie, als Neuerung, die Bearbeitung einer betriebsspezifischen Dienstleistung, die personen-, zielgruppen- und situationsbezogen geplant, durchgeführt und anschließend dem Prüfungsausschuss präsentiert werden musste.

Grundstein für neue Herausforderungen gelegt

Bei der Freisprechungsfeier waren die Aufregungen der Prüfungstage schnell vergessen, die Freude über den Erfolg überwog. Dazu passten auch die ermutigenden Worte der Schulleiterin Sonja Bergmeier, des stellvertretenden AELF-Leiters Hans Zens und der ehemaligen Schulleiterin Annemarie Hofstetter-Hack. Sie verglich den Weg, den die frischgebackenen Hauswirtschafterinnen zurückgelegt haben, mit einer Gipfelbesteigung bei einer Bergtour. Bevor man startet, muss man sich vorbereiten, sich Freunde oder Freundinnen suchen, die mitmachen, die nötige Ausrüstung besorgen und sich mutig auf den Weg machen. Wenn ein Weg mal gesperrt ist, müsse man nach Möglichkeiten suchen, ihn freizuräumen. Ans Ziel, auf den Gipfel, käme nur der, der sich seine Kräfte richtig einteilt. "Sie haben die letzten Meter geschafft. Sie haben mit der Urkunde den Beweis, dass Sie auf dem Gipfel waren", so Hofstetter-Hack an die Absolventinnen gerichtet. Nach einer kurzen Zeit der Rast, sollten sie sich aber neue Ziele suchen und nach neuen Gipfeln Ausschau halten. Auch Hans Zens forderte die Hauswirtschafterinnen auf, aus ihrem Beruf etwas zu machen. Mit ihrem neuen Beruf und ihrer Ausbildung seien sie gesuchte Fachkräfte in Reha-und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, in der Hotellerie oder in Seminarhäusern. Auch als Unternehmerinnen im ländlichen Raum, er denke hier an Ferien auf dem Bauernhof oder Selbstvermarktungskonzepte, könnten sie tätig werden. "Die Leistungen einer Hauswirtschafterin werden oft als Selbstverständlichkeit angesehen und erst richtig geachtet, wenn sie nicht mehr da sind", so Zens.

"Glück ist der Bodensatz guter Planung. Sie mussten gut planen, um dies alles so auf die Reihe zu bekommen", wandte sich Schulleiterin Sonja Bergmeier an die erfolgreichen Prüfungsteilnehmerinnen. In Interviewform ließ sie die 23 Prüfungstage nochmal aufleben, sowohl aus Sicht der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Christa Grünhofer als auch aus Sicht einiger Teilnehmerinnen. Das Fazit: Es war anstrengend, aber es hat sich für alle gelohnt. Bergmeier bedankte sich bei allen für die Disziplin, die gute Vorbereitung und das Einfügen in eine besondere Prüfungssituation mit Masken, Abstand und neuen Vorschriften. Sie wünschte jeder der neuen Hauswirtschafterinnen, dass sie ihren Weg finden und schloss mit der Aufforderung: "Machts was draus!".

Die musikalische Umrahmung der Freisprechungsfeier wurde durch Maria Praxenthaler (Harfe), selbst erfolgreiche Prüfungsteilnehmerin, und Heidi Egger (Sopran) gestaltet.