Waldschutz
Asiatischer Käfer im Anflug
von AELF Traunstein

Käfer auf einem BlattZoombild vorhanden

Asiatischer Moschusbock
Aromia bungii

Schädling in Obstbäumen und Zierhölzern im Rosenheimer Raum.

Für die einen ist er ekelig, die anderen finden ihn schön: der Asiatische Moschusbockkäfer mit seinem schwarzglänzenden Körper und einem auffallend roten Nackenschild. Die Lieblingsspeise des fast vier Zentimeter großen Schädlings sind Steinobstgehölze und diverse Ziervarianten. Seit 2011 treibt er sein Unwesen im Rosenheimer Landkreis, vor allem rund um Kolbermoor. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (AELF) ist für das „Monitoring“ beauftragt, also der Kontrolle von Gehölzen auf Schadsymptome des Käfers.

Die Reise des Asiatischen Moschusbockkäfers

Die ersten Exemplare des Asiatischen Moschusbockkäfers haben ihre lange Reise aus dem asiatischen Raum wahrscheinlich in Paletten verbracht, die dann in Kolbermoor irgendwo gelandet sind oder wurden mit importierten Pflanzen eingeschleppt. „Der Käfer bevorzugt Steinobst-Gehölze“, so Forstingenieur Felix Garban vom AELF. „Dazu zählen Kirsche, Zwetschge, Aprikose, Mirabelle, Pflaume und diverse Zierhölzer, wie Zierkirsche, Blutpflaume und Kirschlorbeer.“ Die Larven des Käfers entwickeln sich zwei bis drei Jahre und während dieser Zeit bohren sie sich ins Kernholz des Baumes. Der Baum wird porös, seine Äste brüchig und schließlich stirbt er ab. „Ein großer wirtschaftlicher Schaden“, so Garban, „vor allem, wenn der Käfer sich im gewerblichen Anbau einnistet.“

Seit 2016 gibt es rund um Kolbermoor eine Quarantänezone und an die 300 Bäume wurden gefällt. Hier sind die AELF-Mitarbeitende ständig unterwegs und kontrollieren alle öffentlichen Flächen und privaten Gärten, wo gefährdete Bäume stehen. Wird von einem Gartenbesitzer ein Fall gemeldet, untersuchen die Fachleute den Baum und organisieren alle weiteren Schritte, wenn sich der Befall durch den Asiatischen Moschusbockkäfer bestätigt. „Für den Privatmann entstehen bei der Entfernung des Baumes keinerlei Kosten“, betont der Fachmann. „Wir sind hier auf die aktive Mithilfe aller Garten- und Waldbesitzende angewiesen.“

In der Quarantänezone müssen diese alle zwei Monate ihre Obstbäume kontrollieren und das AELF-Team hat 50 Pheromon-Fallen mit Sexualduftstoffen aufgestellt, die regelmäßig unter die Lupe genommen werden. Schnittgut aus diesem Gebiet darf nur an gesonderten Sammelplätzen auf den Wertstoffhöfen in Rosenheim, Kolbermoor und Bad Aibling entsorgt werden. Zudem ist es Baumschulen und Gartencentern im Gefährdungsgebiet während der Flugzeit des Käfers verboten, Steinobstgehölze zu verkaufen.

Weitere Mitarbeitende gesucht!

Um all das zu kontrollieren sind ab Mai vier AELF-Mitarbeitende unterwegs. „Wir suchen aber noch dringend Verstärkung für unsere Mannschaft“, so Teamleiter Garban. „Ein Studium im grünen Bereich würde gute Voraussetzungen für diese Arbeit mit sich bringen – aber es könnten sich auch beispielsweise pensionierte Garten- und Landschaftsgestalter oder Studenten bewerben.“ Weitere Details finden sich auf der AELF-Homepage unter den Stellenausschreibungen.
Larve auf einem Holzstück

Die Larve des Käfers

Förster schaut mit Fernglass in eine Baumkrone

Felix Garban vom AELF Traunstein

Forstwirt sägt an einem Baumstumpf

Die Suche nach Käferlöchern.

Förster zeigt auf Bohrmehl am Baumstamm

Bohrmehl weist auf den Käfer hin.